Bürgerverein Steinbüchel e.V.
Leverkusener Anzeiger Montag / 6. Mai 2013
Mühlen-Wanderer saßen gleich Probe

Erstellt 05.05.2013

Nach zweijähriger Planung wurde der Steinbücheler Mühlenweg am Sonntag offiziell eröffnet. Bei strahlendem Sonnenschein machten sich rund 40 Wanderfreunde auf die komplett mit Wegweisern versehene 15,2 Kilometer lange Strecke.  Von Frank Weiffen

 

Leverkusen. 

Petra und Michael Schlockermann blickten entschlossen: An diesem Tag – dem Tag der offiziellen Eröffnung – würden sie ihn bezwingen, den Steinbücheler Mühlenweg. Bei den bisherigen drei Probegängen war es noch umgekehrt gewesen: Da hatte er sie bezwungen. Bis vor ein paar Wochen nämlich fehlte noch der eine oder andere Wegweiser auf der 15,2 Kilometer langen Strecke, die am Wochenende nach zweijähriger Planung freigegeben wurde. „Und deshalb“, sagte Petra Schlockermann, „haben wir uns immer verfranst.“ Einmal waren die Schlockermanns sogar so weit vom Weg abgekommen, dass sie plötzlich auf einer Kuhweide vor einem Elektrozaun standen. Michael hatte seine also Frau hochgehoben, um sie über das flirrende Hindernis hinwegzuheben – und sich dabei den Bizeps gerissen.

Aber jetzt, bei Versuch Nummer vier, kamen sie ja gerade von der Wanderweg-Eröffnungsfeier des Bürgervereins Steinbüchel, der mit seiner Arbeit und Umtriebigkeit dem Stadtteil diese Route erst beschert hatte. Dort – auf der Pfarrwiese von St. Nikolaus, hatten sie sich mit Fleisch vom Grill gestärkt – und einen der frisch gedruckten, detaillierten Wanderpläne eingesteckt. Und nachdem Bezirksvorsteher Raimund Gietzen das Band durchschnitten hatte, das inklusive der Schlockermanns etwa 40 Wanderfreunde symbolisch von der Strecke trennte, setzte Michael Schlockermann seine mit dem Spitznamen „Schlocki“ bestickte Wandermütze auf – und zog los mit seiner Frau.

Viele Spenden

 

Die übrigen „Premieren-Wanderer“ gingen fortan in zwei Gruppen die Strecke entlang: Die eine Gruppe übernahm die Nordschleife und spazierte durch Neuboddenberg, Ropenstall, Hirzenberg, Schnorrenberg, Dülmen und Boddenberg. Die andere Truppe, der sich auch Gietzen angeschlossen hatte, zog bestens ausgerüstet mit Rucksäcken und Wanderschuhwerk gen Süden los, um Engstenberg, Fettehenne, Höfen, den Ophovener Weiher und Steinbüchel zu durchkreuzen. In der Halbzeit wollten sich alle in der Mitte der Wanderwege-Acht wieder am Ausgangspunkt an der Berliner Straße – treffen, Kuchen essen – und die Routen tauschen. Zu den ersten, die den Mühlenweg offziell gingen, gehörte auch Christa Laule. „Die Sonne scheint – und Steinbüchel hat endlich seinen eigenen Wanderweg“, sagte sie und freute sich wie ihre Kollegen darauf, die drei für den Wege-Namen verantwortlichen Mühlen passieren zu können: die Höfer Mühle, die Hirzenberger Mühle und die Gronenborner Mühle.

Laule blickte auch dem Probesitzen auf den acht entlang der Route aufgestellten Bänken freudig entgegen, die der Bürgerverein mit jenem Geld bezahlt und gestiftet hatte, das bei vergangenen Vereinsfeiern zusammengekommen war. Sie stehen an Punkten, an denen die Aussicht besonders schön ist und mitunter bis Köln geht. Der Bürgervereinsvorsitzende Hans-Peter Teitscheid indes ging nicht mit über die Strecke, sondern kümmerte sich gemeinsam mit seinem Stellvertreter Rudi Müller um die Betreuung im St.-Nikolaus-Basislager. Dort bezifferte er die Kosten, die der Verein in den Mühlenweg steckte, auf knapp 7000 Euro und betonte: „Dieses Geld kam ausschließlich durch Spenden von Bürgern, nicht durch städtische Hilfe, herein.“ Und genau diesen Bürgern – und allen Wanderfreunden – komme es nun wieder zugute, so Müller.

Der Wanderplan ist kostenlos bei den Vereinsmitgliedern, im Boddenberger Bauernladen Klein sowie in der Bergischen Mangelstube und dem Alten Bürgermeisteramt in Schlebusch erhältlich. Bald soll er auch ans globale Internet- Ortungssystem GPS angeschlosse werden.

http://www.ksta.de/stadt-leverkusen/eroeffnung-muehlen-wanderer-sassen-gleich-probe,15189132,22686540.html

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