Der schönste Stadtteil feierte

VON CLAUDIA PROSKE

„850 Jahre Steinbüchel“ – ein solches Jubiläum will gefeiert werden. Und das taten die Steinbücheler am Wochenende ausgiebig. Ein Jahr lang hatten die 60 Mitglieder des Bürgervereins Steinbüchel geplant und organisiert: Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Los ging es Freitag am Ophovener Weiher. Zur Eröffnung gaben die Hornbläser der Kreisjägerschaft ein lautstarkes Ständchen, das vom offenen Singen noch übertroffen wurde. Rund 600 Besucher hatten sich eingefunden und warteten gespannt, dass es dunkel wurde. Gegen 22 Uhr boten drei Heißluftballons beim Ballon-Glühen einen spektakulären Anblick. Erst um Mitternacht machten sich die letzten Gäste auf den Heimweg.

Viel Zeit zum Staunen blieb Hans-Peter Teitscheid, 2. Vorsitzender des Bürgervereins, nicht. Musste er doch im Anschluss den Abbau der Stände und Buden überwachen, ehe es am Morgen weiterging ins Festzelt am Schützenhaus Neuboddenberg, um dort für den Jubiläums-Festabend alles vorzubereiten. „Das ist schon ein Riesenaufwand“, so Teitscheid.

„Jedem Kind sein Instrument“

Doch da sich der Verein bei seiner Gründung vor vier Jahren der Pflege des Gemeinsinns und der Zusammengehörigkeit im Stadtteil verschrieben hat, stellt er sich dieser Herausforderung gern. Seitdem gab es bereits einige Herausforderungen zu bewältigen. Es wurde ein Dorfplatz errichtet, der Kreisverkehr verschönert und mehr. Den Lohn gab es im 1. Jahr, als Steinbüchel von der Stadt zum schönsten Stadtteil gekürt wurde. Auf diesen Lorbeeren ruhten sich die Steinbüchler nicht aus. So ließen sie im vergangenen Jahr rund 150 Kinder drei Monate lang im Forum von einer professionellen Tanzlehrerin unterrichten.

Und die Idee für das nächste Projekt spukt auch bereits in ihren Köpfen herum. So würde der Verein unter dem Motto „Jedem Kind sein Instrument“ gern drei Steinbüchler Schulen mehr Musikunterricht und Instrumente ermöglichen. Über mangelnde musikalische Unterhaltung brauchten sich die circa 160 Besucher beim Jubiläumsabend am Samstag keine Gedanken zu machen. Unter großen an der Decke befestigten Knallbonbons tanzten sie zu den Cover-Hits der Steinbüchler Band „Dream“. „Es war wunderbar“, so Hans-Peter Teitscheid.

Wenige Stunden später ging es am Sonntag weiter mit dem großen Familienfest am Ophovener Weiher. Dort wurde vor allem den kleinen Besuchern einiges geboten. Von der Rollenrutsche über Kasperletheater und Lebendkicker, Basteln und Schminken bis hin zur Fahrt mit der Feuerwehrdrehleiter in Schwindel erregende Höhen – ein Tag und Wochenende, das die Steinbüchler so schnell nicht vergessen werden.